Bad Driburg – 03.02.2021. Nachdem bereits Ende Januar 2021 der Impfstart für die Mitarbeiter der Gräflichen Kliniken Bad Driburg verschoben werden musste, kann auch der für heute vorgesehene Impfstart wegen des fehlenden Impfstoffes nicht stattfinden. Seit Ende Dezember 2020 sind alle drei Gräflichen Kliniken in Bad Driburg nach § 108 SGB V als Krankenhäuser temporär zugelassen.
Seit Ende Januar befindet sich in der Diagnostik der Marcus Klinik das Impfzentrum für die Mitarbeiter der Gräflichen Kliniken Bad Driburg. Über 200 Dosen sollten hier bereits den Mitarbeitern der Caspar Heinrich Klinik, der Marcus Klinik und der Park Klinik Bad Hermannsborn unter der Leitung von Impfarzt Dr. Michael Ullmann geimpft worden sein. Dazu wird es jedoch erst einmal nicht kommen. Auch der für heute anberaumte zweite Anlauf zum Impfstart musste abgesagt werden.
Klinik und Mitarbeiter zweiter Klasse?
Geschäftsführer der Gräflichen Kliniken Bad Driburg, Marko Schwartz, zeigt dafür vollkommenes Unverständnis: „Die Gespräche mit dem Ministerium haben ergeben, dass wir offensichtlich Kliniken zweiter Klasse sind. Für unsere Mitarbeiter ist das unzumutbar. Wir haben hier als Ersatzkrankenhaus eine Isolierstation mit Covid-19 positiven Patienten und dennoch erhalten unsere Mitarbeiter keine Impfung und damit keinen Schutz – anders als ihre Kollegen in Krankenhäusern, die im Krankenhausplan NRW enthalten sind.“ Offensichtlich seien bei der Impfplanung nur diese berücksichtigt worden. „Wir tun alles um zu helfen. Unsere Mitarbeiter arbeiten seit fast einem Jahr unter erschwerten Bedingungen, um dann im Regen stehen gelassen zu werden“, so die Kritik des Geschäftsführers am Vorgehen des Ministeriums. „Während andere im Kreis Höxter bereits ohne Probleme mit der Corona-Impfvorsorge bei ihren Mitarbeitern beginnen konnten, wird sie uns weiterhin verwehrt. Das ist untragbar.“ „Wann das bestellte und genehmigte Impfserum für den Impfstart der Mitarbeiter zur Verfügung steht, steht auch weiterhin trotz mehrfache Nachfrage bei Kreis, Bezirksregierung und Ministerium nicht fest,“ erklärt Dr. Michael Ullmann.
Alle drei Gräflichen Kliniken Bad Driburg sind seit Ende Dezember 2020 erneut zum Ersatzkrankenhaus gemäß § 22 des Krankenhausfinanzierungsgesetzes als zugelassenes Krankenhaus nach § 108 SGB V ernannt worden und damit bis zunächst Ende Februar 2021 zur vollstationären Behandlungen von Akutpatienten zugelassen.
Unternehmensgruppe Graf von Oyenhausen-Sierstorpff
Zur Unternehmensgruppe Graf von Oeynhausen-Sierstorpff (UGOS) gehören die Geschäftsbereiche „Gräflicher Park Health & Balance Resort“, die Gräflichen Kliniken mit insgesamt vier Rehabilitationseinrichtungen und die Bad Driburger Naturparkquellen.
Zum Verbund der Gräflichen Kliniken gehören die Caspar Heinrich Klinik (Bad Driburg/NRW), die Marcus Klinik (Bad Driburg/NRW), die Park Klinik (Bad Hermannsborn/NRW) und die Moritz Klinik (Bad Klosterlausnitz/Thüringen).
Das Familienunternehmen beschäftigt insgesamt rund 1.500 Mitarbeiter. Der jährliche Gesamtumsatz der drei Geschäftsfelder liegt bei über 100 Millionen Euro.