Mit Hilfe der physikalischen Therapie werden Körperfunktionen und Beweglichkeit verbessert. Während die Physiotherapie auf Bewegungsreize oder Mobilisierung und Kräftigung setzt, nutzen wir bei der physikalischen Therapie die Reaktion des Körpers auf physikalische Reize wie Wasseranwendungen, Wärme, Kälte oder Strom. Aus dem gesamten Spektrum möglicher Anwendungen bilden wir für Sie ganz persönlich Therapieblöcke, um Ihre Gesundheit optimal zu fördern. Unsere Mediziner und Therapeuten treffen dabei eine Auswahl aus den folgenden Maßnahmen und Heilmitteln.
Bereits die Römer erbauten prachtvolle Bäder, in denen frisches Quell- oder Thermalwasser Körper und Geist stärken sollte. Auch wir in der Park Klinik nutzen die positiven Wirkungen des Wassers in der physikalischen Therapie. Wasser als das Elixier des Lebens ist die Grundlage vieler Heilmethoden, die wir Ihnen hier näher vorstellen möchten.
Die Bäder sind wohltuend, entspannend, durchblutungsfördernd, blutdrucksenkend, schmerzlindernd und wirken beschleunigend auf den Heilungsprozess.
Kohlensäuremineralbäder wirken gefäßerweiternd, durchblutungsfördernd, stoffwechselfördernd und blutdruckregulierend. Sie kommen überall dort zur Anwendung, wo eine Harmonisierung oder Verbesserung der Durchblutung angestrebt wird. Die Bäder bestehen aus natürlichen mineralstoffhaltigen Heilwässern mit mindestens 1.000 mg frei gelöstem CO2 pro Liter. Unsere Bäder sind mit der hauseigenen Carlsquelle gefüllt. Wegen ihrer empfindlichkeitsdämpfenden Wirkung auf die Kälterezeptoren der Haut können sie mit 32 bis 33 °C appliziert werden.
Kneipp´sche Güsse und Fußwechselbäder fördern die Durchblutung, stabilisieren und kräftigen den Kreislauf. Mit einem Wasserstrahl wird bei den Kneipp’schen Güssen auf den Körper eingewirkt. Bei den einfachen Güssen lässt man einen fast drucklosen, gleichmäßig fließenden Wasserstrahl flächenhaft und mantelförmig über einen Körperteil fließen. Weil der Strahl drucklos ist, wird nur über den thermischen Reiz eine Reaktion hervorgerufen. Das Wasser hat eine Temperatur von 10 bis 15 °C. Als Vorbedingung gilt bei den kalten Güssen, wie bei jeder Kaltwasseranwendung, dass der Körper warm sein muss.
Bei den Fußwechselbädern werden zwei Wannen mit unterschiedlich temperiertem Wasser befüllt. In drei Wechseln werden die Füße, beginnend mit der Warmwanne in das warme Wasser (38 bis 40 °C, ca. 3 Minuten) und anschließend in das kalte Wasser (12 bis 15 °C, ca. 10 – 15 Sekunden) getaucht. Diese Behandlung löst eine aktive Gefäßerweiterung und -verengung aus und kann daher als „gefäßgymnastische Übung“ bei allen Formen von peripheren Durchblutungsstörungen angewendet werden. Bei starken Krampfadern und/oder geschwollenen Beinen ist von den Bädern abzuraten. Das Bad sollte regelmäßig auch Zuhause, mindestens zweimal pro Woche, durchgeführt werden.
Bei allen Kneipp’schen Bädern ist für eine gute Nacherwärmung zu sorgen. Also bitte nach dem Guss das Wasser kurz abtupfen und warm anziehen. Es wird empfohlen, nach einem Guss zu ruhen oder sich zu bewegen.
Bei den sogenannten Hauff´schen Armbädern werden beide Arme bis zur Mitte der Oberarme in warmes Wasser (30 bis 32 °C) getaucht und langsam heißes Wasser zugegossen. Die Endtemperatur beträgt durchschnittlich 40 bis 42 °C. In der ersten Phase verbessert sich die Durchblutung der Arme. In der zweiten Phase verbessert die des Herzens: Die Herzkranzgefäße weiten sich und versorgen dadurch den Herzmuskel besser mit frischem, arteriellen Blut. Während der dritten Phase verbessert sich die Durchblutung der gesamten Körperoberfläche. Die Anwendung dauert etwa 10 Minuten. Nach dem Bad sollte eine Pause eingelegt werden. Wir empfehlen, dieses Bad auch Zuhause weiter durchzuführen – mindestens zweimal pro Woche, gerne mehr.
Elektrotherapie ist die Bezeichnung für therapeutische Anwendungen von elektrischem Strom in der Physikalischen Therapie. Sie umfasst die anerkannte therapeutische Anwendung galvanischer Ströme, Anwendung diadynamischer, mittelfrequenter Wechselströme und Interferenzströme sowie die Elektrostimulation. Für einige der Verfahren wird auch der Begriff Reizstromtherapie verwendet. Während der Anwendung durchfließen Gleich- oder Wechselströme den Körper oder Körperteile. Die entsprechenden Ströme werden über Schwamm-Elektroden zugeführt. Reizströme wirken muskelentspannend, schmerzlindernd und muskelstimulierend.
Therapie mit Reizstrom zur Linderung von chronischen Schmerzzuständen.
Das 4-Zellen-Bad ist ein Teilbad, das mit 36 bis 38 °C warmem Wasser gefüllt ist. Dabei werden die Arme bis zur Mitte der Oberarme und die Beine bis unterhalb der Knie in Wannen eingetaucht, durch die ein konstanter Gleichstrom durch den ganzen Körper fließt. 4-Zellen-Bäder wirken sensibilitätssteigernd (z.B. bei Polyneuropathie), durchblutungsfördernd, stoffwechselfördernd, schmerzlindernd und muskellockernd.
Die Hochtontherapie ist eine Neuentwicklung auf dem Gebiet der physikalischen Therapie. Sie wird bei uns hauptsächlich bei diabetischer Polyneuropathie angewandt. Dieses Verfahren macht die Anwendung der Elektrizität zur Schmerzlinderung und zu Heilzwecken so angenehm, so verträglich und so wirksam wie möglich – ja nach Krankheitsbild. Durch eine intensive Muskelstimulation kann sie sogar muskelkräftigend sein. Die Hochtontherapie sorgt dafür, dass mehr Energie in den Körper eingeschleust wird, um die Zellen zu aktivieren. Auch die Mitochondrien – die Energiekraftwerke der Zellen – vergrößern und vermehren sich. Außerdem werden Schwingungen und feinstoffliche Schüttelungen im Gewebe erzeugt, um den Stoffwechsel zu erleichtern bzw. diesen zu aktivieren und Schmerzen zu lindern. Letztendlich wird auch die Zellerneuerung angeregt.
Diese Behandlung wirkt schmerzlindernd durch intensive Tiefenerwärmung. Über einen Muldenstrahler erzeugt die Mikrowelle konstante sowie gepulste Mikrowellenenergie für eine thermische Anwendung. Unter Belastung des Fettgewebes werden Muskeln, Bänder, Sehnen und Gelenke durch Mikrowellenbestrahlung günstig beeinflusst. Mikrowellentherapie steigert die Durchblutung, erhöht den Zellstoffwechsel, lindert Schmerzen und sorgt für Tiefenerwärmung. Diese Wirkungen stellen sich schon nach relativ kurzer Behandlungsdauer ein. Somit können alle Arten chronischer Arthrosen, Muskelverspannungen, Muskelschmerzen und rheumatische Beschwerden gut behandelt werden.
In erster Linie dient die manuelle Lymphdrainage der Entstauung von geschwollenem Gewebe. Hierbei handelt es sich zumeist um Schwellungen an Armen oder Beinen. Ziel der Behandlung ist es, die reduzierte Pumpfunktion des Gefäßsystems zu unterstützen. Dabei werden Handgriffe angewendet, die zum einen zur Anregung der Lymphgefäßtätigkeit (weiche, dehnende Griffe) dienen, zum anderen im eigentlichen Lymphödemgebiet eine Lockerung bzw. Verschiebung und Verdrängung der Ödemflüssigkeit (leichte bis sehr feste Griffe) bewirken sollen. Das Gewebe schwillt ab, die Schmerzen werden gelindert und das Gewebe wird lockerer und weicher, was sich ebenfalls auf die Beweglichkeit auswirkt.
Zur komplexen physikalischen Entstauungstherapie (KPE) gehören neben der manuellen Lymphdrainage noch die Kompressionstherapie, Hautpflege, Bewegungstherapie und medikamentöse Behandlung.
Bei der automatischen Lymphdrainage (Lymphapress) wird maschinell eine Druckwelle erzeugt, die die Lymphgefäße stimuliert und für eine bessere Entstauung und Durchblutung sorgt.
Wir nutzen die wohltuende Wärme bei der Infrarotlichtbestrahlung und den Wärmepackungen zur Entspannung von Muskeln und Gelenken. Zusätzlich wenden wir die Bewegungstherapie in der trockenen, milden Wärme eines Spezialsandes zur Behandlung von Schmerzen, Sensibilitätsstörungen und zur Mobilisation der Hand- und Fingergelenke an. Diese befreit angenehm von Sehnen- und Gelenkschmerzen und stimuliert den Blutkreislauf. Außerdem eignet sich der Sand zur taktilen Stimulation bei Wahrnehmungsstörungen. darüber hinaus hemmem Kaltluftanwendungen Entzündungen. Die Bestrahlung mit hellem Kunstlicht in Tageslichtstärke wirkt stimmungsaufhellend.
Die Park Klinik zählt zu dem Verbund der vier Gräflichen Kliniken – der Park Klinik in Bad Hermannsborn, der Marcus Klinik und der Caspar Heinrich Klinik in Bad Driburg und der Moritz Klinik in Bad Klosterlausnitz. In den Häusern nahe des Gräflichen Parks Bad Driburg nutzen wir das Schwefelmoor für die physikalische Therapie. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich die organischen Substanzen zersetzt und dabei heilende Wirkstoffe entwickelt. Der in den Moorteichen direkt gewonnene bioaktive Naturstoff wird regelmäßig von einem zugelassenen Institut geprüft.
Neben dem heilsamen Moor birgt der Gräfliche Park Bad Driburg auch zahlreiche Quellen. Auch ihr Wasser kommt in der physikalischen Therapie der Park Klinik zum Einsatz – beispielsweise bei Kohlensäure-Mineralbädern und Kneipp-Kuren. Das klassische Kohlensäure-Mineralbad kräftigt das Herz und fördert die Durchblutung. Mit wohltuenden Zusätzen entspannt und vitalisiert es Körper und Geist.
Das kohlensäurehaltige Wasser stammt aus den hauseigenen Mineralquellen, die seit Jahrhunderten im Mittelpunkt unseres therapeutischen Angebots stehen. Der Begründer und Urahn der gräflichen Familie, Caspar Heinrich von Sierstorpff, erschloss die Quellen im 18. Jahrhundert für gesundheitsorientierte Anwendungen. Das Wasser trägt dazu bei, bislang ungeahnte Lebenskräfte zu wecken.